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Schweiz: Wilhelm Tell


Auf Wilhelm Tell, den wohl bekanntesten Schweizer, emittierte die Schweiz eine 50-CHF-Münze (900er Gold, 11,29 g, 25 mm, 4.500 Ex. in PP).

Das Wirken von Tell wird erstmals im „Weißen Buch von Sarnen“, einem um 1470 entstandenen, vom Obwaldner Landschreiber Hans Schriber verfassten Kopialbuch, erwähnt. Außerdem taucht die Figur Tells zur Zeit der Burgunderkriege im „Lied von der Entstehung der Eidgenossenschaft“ (Tellenlied von 1477) auf. Seine Geschichte wurde 1507 in die Luzerner Chroniken von Melchior Russ und Petermann Etterlin aufgenommen und erstmals gedruckt. Sie fand auch Eingang in die 1508–1516 verfasste Schweizerchronik des Zürchers Heinrich Brennwald. Der Chronist Aegidius Tschudi verdichtete um 1570 die verschiedenen mündlich und schriftlich überlieferten Versionen der Tell-Erzählung zu einer Sage, die er auf das Jahr 1307 datierte. Zur Verbreitung der Tell-Legende sorgten auch die volkstümlichen Theateraufführungen in der Innerschweiz. Die Dramatisierung der Tell-Legende durch Friedrich Schiller (Uraufführung 1804) machte die Geschichte zunächst in Europa, später weltweit bekannt. Schiller stützte sich dabei weitgehend auf die Chronik von Aegidius Tschudi. Schillers Schauspiel seinerseits bildete die Grundlage für die Grand opéra Guillaume Tell von Gioachino Rossini. Frühe Telldarstellungen zeigten Tell je nach Zeitgeist in unterschiedlichsten Gewändern. Tell so wie wir ihn uns heute vorstellen, d. h. in Sennenkutte mit Kapuze und Bart, wurde geprägt durch das Telldenkmal des Bildhauers Richard Kissling (1895) in Altdorf sowie durch das berühmte Tellenbild Ferdinand Hodlers aus dem Jahre 1897. Letzteres diente auch als Vorlage für die neue Sondermünze und erweist damit dem großen Schweizer Künstler, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 100. Mal jährt, Referenz.

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