Ein internationales Forscherteam, bestehend aus Archäologen, Archäo-Metallurgen und Geowissenschaftlern, führte vor kurzem Materialanalysen von römischen Denaren der Jahre 225 bis 101 v. Chr. durch. Die Zusammensetzung der Metallstruktur, und insbesondere der Blei-Isotopen, früherer Silbermünzen ähnelte jener aus der Ägäis (z. B. Attika oder der Chalkidike). Denare, die nach 209 v. Chr., also nach der Eroberung von Carthago Nova, dem heutigen Cartagena) geprägt wurden, weisen eine deutlich andere Struktur auf. Hierbei finden sich Übereinstimmungen mit Metallen, deren Ursprung auf der iberischen Halbinsel liegen.
Nach dem römischen Sieg im Zweiten Punischen Krieg (218 bis 201 v. Chr.) über die Karthager unter Führung Hannibals erhielten die Römer Zugriff auf die reichen Silbervorkommen auf der iberischen Halbinsel. In der Folge kam es zu einem enormen Anstieg der römischen Denarprägung. Roms Aufstieg zur antiken Weltmacht im Mittelmeerraum war daher eng verknüpft mit der Ausbeutung der iberischen Silberminen. Die aktuellen archäometallurgischen Analysen unterstreichen diesen Befund.