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111. Teutoburger Münzauktion am 8./9. Dezember 2017 in Borgholzhausen


Die Weihnachtsauktion der Ostwestfalen in Borgholzhausen bietet dieses Mal einen Katalog der Extraklasse.

Es kommen viele teils seit Jahrzehnten unberührte Sammlungen zur Versteigerung. Nach den üblichen Serien China und Südostasien und den Goldmünzen aus aller Welt kommt schon der erste Höhepunkt mit einer hervorragenden Sammlung Reichsgoldmünzen. Dem folgt nach dem Goldschmuck und den antiken Münzen eine kleine Serie der Merowinger. Der Auslandsbereich glänzt mit einer vielfältigen Reihe Skandinavien, insbesondere Dänemark und Norwegen, sowie einer guten Sammlung Papst-Medaillen. Altdeutschland ist nach den habsburgischen Talern (mit dem ersten Guldiner) reichhaltig vertreten, u. a. mit einer Sammlung Brandenburg-Preußen, norddeutschen Witten aus dem Fund von Heiligenhafen und einer Sammlung Württemberg. Die thematischen Medaillen stehen – entsprechend dem Luther-Jahr – großteils im Zeichen der Reformation. Der moderne Bereich deutscher Münzen beinhaltet wieder eine große Auswahl vom Kaiserreich bis zur DDR und BRD nach Jaeger, gefolgt – wie immer – von zahlreichen Lots und Sammlungen aller Gebiete, die Sammlern und Händlern gleichermaßen eine reichhaltige Fundgrube bieten. Den Abschluss der Auktion bilden die Orden und Ehrenzeichen, Blankwaffen und Militaria, Banknoten, Briefmarken und Kleinantiquitäten.

Der Wismarer Münzmeister Jacob Mauche (tätig 1622–1624) widmete diese Münze wohl den trauernden Hamburgern, indem er die Trauungsszene der Hamburger Hochzeitstaler als Motiv der Rückseite wählte. Die „Schiffsauffliegung bei Neumühlen“ vom Abend des 2. Juli 1622 ist gut dokumentiert worden. Der Schiffer Peter Janssen wollte mit Ladung nach Malaga ablegen, hielt am Vorabend zum Abschied noch ein Festmahl mit Gästen. Zur Feier des Tages wurden zunächst zwei Salven aus allen Kanonen abgefeuert. Als die völlig betrunkenen Constabler das dritte Mal feuerten, geriet Feuer ins Pulverfass, und das Schiff explodierte mitsamt Ladung und 45 Menschen, riss noch zwei vorbeifahrende Kornschiffe mit in den Abgrund (siehe Otto Beneke, Hamburgische Geschichten und Sagen (1854), S. 275–278). Wir fanden von diesem Münztyp nur das Exemplar der Slg. Oetling Nr. 942 (Auktion Hans Meuss, Hamburg, 12. Nov. 1928, dort mit zusätzlich Mmz. HB unter Hamburg gelistet), das Ex. Slg. Hinrich Müller 543 (Hans Meuss Auktion 10, Hamburg 1938, dort auch ein Doppeltaler des Typs unter der Nr. 542), und das Exemplar der Slg. Roeper 659 (Grabow-Auktion 9, Rostock 1936, dort unter Wismar gelistet, ebenfalls mit Mmz. HB).

Nicodemus Richter (1648–1687 Stralsund) war Beisitzer auf der Gelehrtenbank des livländischen Hofgerichts in Dorpat, wurde 1682 geadelt und durfte sich seitdem „Richter von Richterfeld“ nennen (Quelle: Friederich Conrad Gadebusch. Livländische Bibliothek nach alphabetischer Ordnung. Dritter Teil, Riga 1777, Seite 30). Er übersetzte zudem ein Buch aus dem Englischen ins Deutsche mit dem lateinischen Titel „Dies dominicus redivivus“ über die Heiligung des Sabbath. Er starb am 1. März 1687.

Weitere Informationen zur Auktion finden Sie hier.

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