Die Abschaffung des Bargeldes ist ein Reizthema – offenbar niemand will sich von Münzen und Banknoten trennen, weil damit ein gutes Stück individueller Freiheit verloren ginge. Doch im Alltag gilt das Kleingeld oft als lästig. In Australien, wo bargeldlose Zahlungsmittel seit Jahrzehnten etabliert sind, kam jetzt ein kurioses Umfrageergebnis zutage: Fast alle Australier haben demnach mindestens einmal in ihrem Leben eine Fünf-Cent-Münze weggeworfen.
Aus einer Befragung von mehr als 1.000 Menschen durch die Bankengruppe ING geht eine wachsende Abneigung gegenüber Barzahlungen in den meisten Altersgruppen hervor. Bis zu 10 australische Dollar gehen den Australiern demnach pro Monat durch die Lappen, weil sie Wechselgeld verlieren, wegwerfen oder nicht entgegen nehmen. Die Forscher haben errechnet, dass sich der Verlust auf etwa 38 Millionen Dollar monatlich oder durchschnittlich 2,10 Dollar pro Person beläuft. Einem Bericht der Zeitung „Guardian“ zufolge gab mehr als jeder vierte (28%) der Befragten an, dass sie Münzen als Zahlungsmittel ablehnten. Jeder zweite gab an, regelmäßig Zahlungen auf dem Handy zu erledigen. Die Abneigung gegenüber kleinen Umlaufmünzen, insbesondere dem Fünf-Cent-Stück, hat ganz praktische Gründe – beispielsweise das Öffnen der Geldbörse wird von den Befragten als lästig empfunden. Immerhin werfen nicht alle Australier ihr Kleingeld weg, viele Befragte gaben an, das ungewollte Kleingeld in Spendenboxen zu "entsorgen".
Im Februar letzten Jahres hatte der Chef der Royal Australian Mint, Ross MacDiarmid, deutlich gemacht, dass die Fünf-Cent-Münze "einen natürlichen Tod sterben" und innerhalb von 10 Jahren aus dem Verkehr gezogen werde. Die Münze habe keinen Nutzen mehr, so MacDiarmid.