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Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn e.K. - Auktion 88 am 27. und 28. Oktober 2017


Die 88. Münzauktion der Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn e.K. findet am 27. und 28. Oktober 2017 im Hotel Raddisson Blu in Leipzig statt. Angeboten werden über 2700 Lose von der Antike bis zur Neuzeit.

Die Auktion startet am Freitag mit einer schönen Serie von über 300 Losen Geldscheine, wobei eine Sammlung mit Notgeld von Thüringen, darunter sind auch zahlreiche bisher unedierte Geldscheine. Daran schließt sich eine interessante Auswahl an Orden und Ehrenzeichen an, von den altdeutschen Gebieten über den Orden der DDR bis hin zu ausländischen Ehrenzeichen mit seltenen Orden der Sowjetunion und Mongolei. Die thematischen Medaillen und Plaketten werden in über 300 Losen versteigert. Dabei wird eine besondere Serie Medaillen zum Thema Reformation angeboten. Weitere geschichtlich und künstlerisch hochwertige Medaillen gibt es von Karl Goetz, F. W. Hörnlein und H. Schwegerle, sowie bei den modernen Kunstmedaillen. Antike Münzen runden das Auktionsangebot am Freitag zusammen mit den ausländischen Münzen und Medaillen und den Geprägen der habsburgischen Erblande und Böhmens ab. Neben einem Kroisos-Goldstater wird auch eine Elektron-Trite aus Sardeis unter den angebotenen Losen sein. Eine ausgewählte Serie Münzen aus Großbritannien soll hier nicht unerwähnt bleiben, ebenso wie ein Taler 1631 aus Riga (Davenport 4588).

Der Samstag beginnt mit einer interessanten und feinen Auswahl an Münzen des Mittelalters. Diese Kleinkunstwerke des Hochmittelalters faszinieren die Sammler immer wieder. Dabei sind zahlreiche Seltenheiten vertreten, wie vorzüglich erhaltenen Brakteaten aus Nordhausen oder ein Brakteat der Oberlausitz mit einer dargestellten dreitürmigen Burganlage (Thieme 1351, Leschorn 3975). Am Samstag folgen über 1000 Münzen und Medaillen der altdeutschen Gebiete mit dem seit Jahren im Auktionshandel größten Angebot an sächsischen Münzen und Medaillen, über 450 Lose einschließlich die sächsischen Nebenlinien. Von der Kleinmünze bis zum Mehrfach-Dukat, vom dickem Doppeltaler bis hin zu prächtigen Medaillen wird hier die deutsche Münzgeschichte gezeigt. Eine fast komplette Serie der bayerischen Geschichtsdoppeltaler, eine feine Auswahl preußischer Münzen in teils prachtvollen Erhaltungen und eine besondere Partie Münzen von Schwarzburg beinhaltet das diesjährige Auktionsangebot im Herbst. Eine Spezialsammlung Mansfeld mit über 650 Münzen und Medaillen stellt einen besonderen Höhepunkt dieser Auktion dar. Versteigert wird die Sammlung D. Höhne mit Münzen in teilweise prachtvollen Erhaltungen und Seltenheiten. Angefangen von Brakteaten über Groschen bis hin zum Taler, Dukaten und 1/4 Dukaten und Kippermünzen. Varianten zu Tornau, Medaillen, Geldscheine und Notgeld beinhaltet diese außergewöhnlich umfangreiche Sammlung.

Besonders hervorzuheben sind: – Anhalt. Ein über 1470-seitiges, in Leder gebundenes Buch „Historia des Fürstenthums Anhalt“ 1710 von J. Ch. Beckmann mit über 80 Kupferstichen. Ein äußerst seltenes Zeugnis zur Geschichte Anhalts in sehr guter Erhaltung. – Brandenburg-Ansbach. Alexander I., ½ Taler 1759. In keiner Sammlung vermerkt und somit wohl unediert und äußerst selten. – Brandenburg-Preußen. Friedrich II., Doppelter Friedrichs d’or 1766. – Magdeburg. Joachim Friedrich, ½ Taler 1582. In keiner Literatur erwähnt, dadurch wahrscheinlich ein Unikum sowie ein ½ Taler 1638 Domkapitel, ebenfalls im Schrötter nicht erwähnt und äußerst selten. – Sachsen. Johann Georg I. Dicker Doppeltaler 1611 (Herbart von Lünen). Auf seinen Regierungsantritt 1611.

Dieses historisch und numismatisch höchst interessante Stück wird in der Literatur einerseits als dicker Doppeltaler (Clauß/Kahnt, Schnee, Davenport) andererseits als Silbermedaille im Gewicht eines doppelten Talers beschrieben (vgl. Grund L 1611). Während die ältere Literatur der Auffassung Tentzels (S. 349ff.) folgt, dass jene Medaille auf das friedfertige Verhalten des Kurfürsten Christian II. im jülich-klevischen Erbfolgestreit entstanden sein soll, ist man in der neueren Forschung, der Überzeugung, dass der Anlass der Regierungsantritt Johann Georgs I. ist. Bereits Erbstein schreibt auf S. 171, den Grund dafür im Porträtvergleich zu sehen und zusätzlich die Umschrift besser auf den Anlass des Regierungsantritts Johann Georg I. adaptieren zu können. Geschaffen wurde dieses außerordentlich interessante Exemplar von Herbart von Lünen, der wahrscheinlich durch den Münzmeister Heinrich von Rehnen nach Dresden kam. Aufgrund stilistischer Merkmale vermuten die Brüder Erbstein, dass er seit 1605 als Stempelschneider in Dresden tätig war. Seine 25 eindeutig identifizierbaren Werke, die zum Teil mit seinem Kollegen Ruprecht Niclas Kitzkatz gefertigt wurden, sind von beeindruckender Gestaltung. Die Münzen und Gedenkmünzen mit Porträtdarstellungen, die in den Jahrzehnten von ca. 1605 bis 1615 unter den Herrschern Christian II., Johann Georg I. und August entstanden sind, tragen seine Handschrift. – Johann Georg III. Silbermedaille o. J. auf seine Leipziger Huldigung. Slg. Merseburger 1229 (20 Goldmark). – Sachsen Ernestiner, Gesamthaus, Johann Friedrich II. ½ Taler o. J. Mzst. Saalfeld. Koppe 308 c. Äußerst selten und sehr schön erhalten.

Den finalen Part des Auktionsangebots bilden die Münzen in Gold und Silber des Kaiserreichs und der Weimarer Republik bis hin zu den Münzen der deutschen Kolonien.

Der Katalog kann unter folgender Adresse angefordert werden: Leipziger Münzhandlung und Auktion Heidrun Höhn e.K., Nikolaistraße 25, 04109 Leipzig. Telefon: 0341-12 47 90, Fax: 0341-211 72 45, E-mail: info@leipziger-muenzhandlung.de, Homepage: www.leipziger-muenzhandlung.de.

Bereits am 8. und 9. November findet die nächste e-Live Auktion 509 statt. Über 900 Lose werden in einer extra Auktion angeboten. Die e-Live Auktion mit Live-Bidding startet dann jeweils 18 Uhr. Angefangen von Geldscheinen, über Orden und Medaillen bis hinzu zu Münzen und Medaillen des Auslands, deutscher Gebiete, des Kaiserreichs und der Weimarer Republik werden hier interessante Stücke zur Vervollständigung der Sammlung angeboten. Schriftliche Gebote sind ebenso möglich, diese werden während der Live-Auktion berücksichtigt.

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