Eine siebenköpfige Jury hat den Wettbewerb zur Gestaltung einer 100-Euro-Goldmünze für das Jahr 2018 entschieden. Zu diesem einstufigen Wettbewerb wurden zwölf Künstlerinnen und Künstler eingeladen. Prämiert und zur Ausführung empfohlen wurde der Entwurf des in Berlin wohnhaften Künstlers Bastian Prillwitz.
1. Preis und Ausführung: Bastian Prillwitz, Berlin: „Der Entwurf nimmt den Grundgedanken des Bauherrn, Clemens August von Bayern, den Betrachter zu überwältigen, in hervorragender Weise auf. Trotz einer Vielzahl gestalterischer Elemente im Stil des Rokoko ist es gelungen, den Entwurf klar zu gliedern und die prägenden Details gut erkennbar wiederzugeben. Neben der Darstellung der beiden Schlösser mit ihrer Hauptansicht zeichnet sich der Entwurf besonders durch eine plastische und detaillierte Wiedergabe des berühmten Prunktreppenhauses von Balthasar Neumann aus. Durch die gelungene räumliche Gestaltung auf höchstem technischem Niveau wird der Betrachter in den Raum hinein gezogen. Eine übersichtliche und luftige Komposition der Wertseite bietet einen ansprechenden Kontrast zur Formfülle der Bildseite. Die Gestalt des Adlers nimmt mit der gebotenen Vorsicht Bezug auf das Thema, bleibt aber dennoch bei einer würdigen Gestaltung.“
2. Preis: Ulrich Böhme, Stuttgart: „Der gelungene Entwurf zeigt die beiden Schlösser Augustusburg und Falkenlust in ihren Hauptansichten. Dem Schloß Augustusburg ist die Mittelachse des Bildfelds zugewiesen. Beide Gebäude stehen für sich, doch ist das proportionale Größenverhältnis untereinander gewahrt. Zwei Ornamente deuten die Zeitstellung des Rokoko an. Alle Bildelemente und auch die klassische moderne Schrift sind in geschickter Weise in das Rund gesetzt. Die Arbeit wirkt in sich geschlossen und aufgeräumt. Zur Bildseite korrespondiert die Wertseite. Der würdige Adler nimmt den Schwung der Ornamente der Bildseite auf und verleiht dem insgesamt überzeugenden Münzentwurf eine für diese Arbeit angemessene und zu lobende Leichtigkeit.“
3. Preis: Heinz Hoyer, Berlin: „Die Bildseite besticht durch ihren klassischen, mittelachsigen kompositorischen Aufbau. Auffallend ist die detailreiche Darstellung der architektonischen Strukturen beider Schlösser. Die verwendete Perspektive erzeugt eine Anmutung von Räumlichkeit. Der typografische Rundsatz mit seiner Grotesk-Schrift faßt die Bildseite harmonisch ein. Diese Gestaltung der Typografie wird ebenso klar auf der Wertseite eingesetzt. Hier sind die unterschiedlichen Schriftgrößen gekonnt arrangiert. Der Adler steht ausgewogen auf der reduktiven Fläche; auch er ist in einer souveränen Sachlichkeit gestaltet.“